Eine stilkritische Studie
Kirchenmusikalische Studien 2
Michael Märker setzt sich mit einer Gattung auseinander, die eine entscheidende Rolle bei der Etablierung des geistlichen Konzerts und der Entwicklung der geistlichen Kantate spielte: mit der protestantischen Dialogkomposition.
Als in und nach dem 30jährigen Krieg die protestantische Konfession sich ausbreitete und verfestigte, wuchs das Bedürfnis nach einer gleichsam lebensnahen Darstellung des Evangeliums im Gottesdienst. Der Dialog gewann dabei eine wichtige, zeitweise dominierende Stellung in der Kirchenmusik. Er wurde Textmodell für die Dialogkomposition als neuer Typus musikalischer Werke, die ihre Wurzeln vor allem im jungen italienischen Oratorium und in der deutschen motettischen Evangelienvertonung hatte.
Die bedeutendsten geistlichen Dialogkompositionen stammen von Heinrich Schütz, Dietrich Buxtehude und Johann Sebastian Bach. Sie markieren zugleich Eckpunkte der Tradition dieser Gattung. Die Darstellung berücksichtigt jedoch auch weniger gewichtige, aber weit verbreitete Kompositionen, aus der Feder etwa Andreas Hammerschmidts, Johann Rudolph Ahles und Wolfgang Carl Briegels.
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